In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Griebenschmalz selber machen kannst. Es ist neben dem Obazda ein Klassiker der bayrischen Brotzeit.
Das hausgemachte Schmalz kannst du perfekt zu einem frisch gebackenen Brot oder auch zu einer selbstgemachten Breze essen.
Zum Kochen eignet es sich auch himmlisch. Das Schmalz verfeinert z. B. Leckeres Gemüse oder Blaukraut. Falls du keine Grieben, Zwiebel & Äpfel in deinem Griebenfett magst, zeige ich dir auch noch, wie du ganz simples Schmalz selber machen kannst.
Weiter unten erzähle ich dir noch, wie Griebenschmalz entstanden ist. Aber jetzt genug gequatscht!
Hier findest du das komplette Griebenschmalz Rezept als Video oder zum Durchlesen.
Viel Spaß und gutes Gelingen beim Nachmachen! Ich würde mich freuen, wenn du mir einen Kommentar da lässt, ob es dir gelungen ist.
Griebenschmalz selber machen – das benötigst du dafür
Zutaten für 750g Griebenschmalz
- 500 g Flomen (Bauchspeck vom Schwein)
- 250 g Schweinerückenfett
- 2 Äpfel (am besten mit Säure)
- 2 Zwiebeln
- Salz, Pfeffer & Majoran zum abschmecken
Diese Ausstattung benötigst du:
Käsetuch / Passiertuch / Sieb
Je nachdem wie viel Grieben du im finalen Griebenfett haben möchtest kannst du hiermit das ausgelassene Fett von den überbleibenden Fettstückchen trennen.
Falls du wissen möchtest, welches Equipment ich sonst empfehle, klicke hier.
Griebenschmalz selber machen – Schritt-Für-Schritt Anleitung
1. Schneide die Zwiebeln in kleine Stücke. Die exakte Größe bleibt dir überlassen. Ich habe sie in feine Scheiben geschnitten. Würfel gehen auch.
2. Schäle deine Äpfel und schneide sie in kleine Würfel. Die Äpfel lösen sich später fast im Schmalz auf.
3. Gib die Fettstücke in einen Topf. Falls du sie nicht gewolft bekommst, kannst du sie vorher durch die mittlere Scheibe wolfen.
4. Nun werden wir auf niedriger bis mittlerer Hitze im Topf die Grieben auslassen. Achte darauf, dass deine Grieben nicht zu kross werden.
Tipp: Du kannst für den Anfang auch etwas Wasser mit in den Topf geben. Dieses verdampft im Prozess und verhindert vorallem am Anfang beim Flomen auslassen das Anhaften der Fettstücke
5. Nach 15 Minuten kannst du die Stückchen (Grieben) herausnehmen.
6. Falls du normales Schmalz herstellen möchtest, musst du jetzt das Fett durch ein Käsetuch oder feines Sieb geben. So entfernst du alle restlichen Stücke. Anschließend kannst du es in Gläser abfüllen.
7. Für das Griebenschmalz gibst du nun die Äpfel und Zwiebeln in das Fett.
8. Gib nach 10 Minuten die Grieben hinzu und lasse sie weitere 5 Minuten aus. So werden sie für das finale Griebenschmalz richtig schön kross.
Tipp: Achte während der kompletten Zeit auf die Farbe der Zwiebeln und Grieben. Es kann sehr schnell von “lecker kross” auf “verbrannt” umschwenken.
9. Nimm die Äpfel, Zwiebeln und Grieben aus dem Fett und parke sie in einer Schüssel. Am besten machst du das etwas vor dem gewünschten Bräunungsgrad, da sie noch etwas Farbe im Nachgang bekommen. Filtere anschließend das Fett durch ein Käsetuch. So bekommst du die feinen, dunklen Partikel aus dem Fett.
10. Gib die Apfel, Zwiebel, Griebenmischung zurück in das gefilterte Fett. Je nachdem, wie viel du magst, kannst du hier variieren.
11. Würze die Masse mit Majoran, Salz und Pfeffer nach deinem Geschmack.
12. Wenn die Masse abgekühlt ist, kannst du sie mit einem Löffel in Gläser abfüllen. Achte nach dem Abkühlen immer darauf, dass du kräftig durchrührst, ansonsten kann es sein, dass vorallem das Salz nur am Boden zu finden ist und ungleichmäßig in die Gläser kommt.
13. Fertig ist dein Griebenschmalz. Viel Spaß beim Nachmachen!
Häufig gestellte Fragen zum Griebenschmalz
Wie lange ist den das Griebenschmalz haltbar?
Generell sollte das Schmalz immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort ist es mindestens 1 Monat haltbar.
Was ist Schmalz?
Schmalz ist in Deutschland ein allgemeiner Begriff für tierisches Fett, das durch Auslassen gewonnen wird. Griebenschmalz ist eine spezielle Art von Schmalz, das zusätzlich Grieben (knusprige Stücke von ausgelassenem Fett) enthält.
Was ist Flomen?
Flomen, auch als Blattfett bezeichnet, ist ein weißes, fast reines Fett, das sich zwischen den Bauchmuskeln und den inneren Organen von Schweinen befindet. Es ist besonders fein und geschmackvoll und wird oft zur Herstellung von Griebenschmalz oder zum Backen verwendet, da es bei Erwärmung leicht schmilzt und eine besonders cremige Konsistenz hat. Im Vergleich zu anderen Fetten hat Flomen eine feinere Textur und einen milderen Geschmack.
Was sind Grieben?
Grieben sind knusprige Stückchen, die entstehen, wenn tierisches Fett, insbesondere Schweinefett, ausgelassen wird. Während des Auslassens schmilzt das Fett und trennt sich von den festen Bestandteilen. Diese festen Bestandteile werden als Grieben bezeichnet. Sie haben eine knusprige Textur und einen intensiven Geschmack. In der deutschen Küche werden Grieben oft zum Verfeinern von Griebenschmalz verwendet oder als knusprige Beilage zu verschiedenen Gerichten serviert.
Was ist Griebenschmalz?
Früher haben Bauern ihre Tiere selbst geschlachtet. Dort war das Motto “Es wird nichts verschwendet”. Das sollte heutzutage auch wieder mehr der Fall sein ;).
Deswegen wurde auch das Fettgewebe des Schweines verarbeitet.
Durch das Kochen wurde das Fett geschmolzen und lief aus der Lederhaut heraus.
So entstand das Schmalz.
Als Grieben bezeichnet man das Gewebe, welches sich nach dem Erkalten wieder zusammengezogen hat. Dieses Gewebe schnitten die Bauern klein und hebten es unter das Schmalz. So entstand das Griebenschmalz.
Wie isst man Griebenschmalz?
Griebenschmalz wird traditionell als Brotaufstrich verwendet. Es kann auf frisch gebackenem Brot oder Brötchen verteilt und oft mit einer Prise Salz oder Zwiebeln garniert werden.
Wie heißt der Fett-Aufstrich in Österreich?
In Österreich ist der Fett-Aufstrich als “Grammelschmalz” bekannt. Es ist ähnlich wie Griebenschmalz und enthält oft zusätzliche Zutaten wie Zwiebeln oder Knoblauch.
